Wie alles begann

Die Zeit vor 1900 war in Belp eine Epoche wichtiger Vereinsgründungen. Von Vereinen notabene, die heute noch bestehen, oder unter einem neuen Namen weitergeführt werden. Die 67 im Jahr 2017 im Vereinsverband Belp VVB zusammengeschlossenen Vereine
mit ihrem breitgefächerten Angebot in den Bereichen Kultur, Folklore, Sport, Natur sowie Unterhaltung, Betreuung und Umwelt sorgen für einen willkommenen Zusammenhalt in der Bevölkerung und für viel Leben im Dorf.

Alles begann 1946

«Unter dem Namen ‹Sportvereinigung Belp› schliessen sich die Leibesübungen treibenden Vereine der Gemeinde Belp zu einer Interessengemeinschaft zusammen», hiess es in den ersten Statuten der Dachorganisation, die mit der Gründung vom 2. Dezember 1946 im «Schützen» den Grundstein zum heutigen Vereinsverband Belp VVB legte. Bei der Gründung mit dabei waren Vertreter des Arbeiterturnvereins (heute Satus) des Eishockeyklubs, des Fussballklubs, der Hornussergesellschaft, des Radfahrervereins (Radsportklub), Schwingklubs, Skiklubs, Tennisklubs und des Bürgerturnvereins (Turnverein). Von diesen neun Vereinen sind heute immer noch acht voller Elan mit dabei. Nur den Schwingklub gibt es seit etwa 50 Jahren nicht mehr. Dafür stiess 1973 der Ringklub zum VVB. – Wie die Protokolle aus der Anfangszeit der Sportvereinigung erahnen lassen, ging es beim Zusammenschluss der erwähnten Vereine auch darum, gegenüber der Gemeinde bei der Planung neuer Sportanlagen mehr Gewicht einbringen zu können. Der Gemeinderat wurde jedenfalls bei der Gründung miteinbezogen und stellte mit den Herren Flückiger, Forrer, Müller und Rolli eine beachtliche Delegation. Das Protokoll führte Gemeindeschreiber Albert Ernst und der Gemeinderat war danach jahrelang mit einem Mitglied im Vorstand vertreten. Offensichtlich wurde hier die grosse Bedeutung der Vereine fürs Dorfleben erkannt und der Rat wollte aus erster Hand über ihre Anliegen und Vorhaben informiert sein. – Der erste Präsident der Sportvereinigung hiess Rudolf Schweizer und gehörte dem Fussballklub an. Die Verantwortlichen standen mit grossem Engagement hinter den gesteckten Zielen.

Die Vereinigung war deshalb in der Folge regelmässig in den Kommissionen vertreten, wenn es um den Bau von Sportanlagen und später um mehr Raum für die Kultur ging. – Heute stehen die Vereine (selbst wenn nicht immer alle Bedürfnisse optimal erfüllt werden können) allgemein recht gut da und werden von der Gemeinde seit 1985 auch gebührend anerkannt und gefördert. Damals wurden nämlich Bestimmungen erlassen, die ihnen (mit wenigen Ausnahmen) die unentgeltliche Benützung von Räumen, Anlagen und Plätzen zusicherte. – Einzig wegen der restriktiven Anwendung einer neuen Parkordnung bei den Schul- und Sportanlagen ergab sich 2011/12 eine «Disharmonie» zwischen den Vereinen und der Gemeinde. Hier hat der Vereinsverband seine Verantwortung wahrgenommen und sich für die Einhaltung der Bestimmungen von 1985 eingesetzt.

In den letzten 12 Jahren stand der VVB nicht still

Im Jahr 2002 gab sich der Vereinsverband als Dachorganisation der Belper Vereine zum 4. Mal neue Statuten, die auf folgendem Grundsatz basieren: «Der VVB vertritt die allgemeinen Interessen der ihm angeschlossenen Vereine innerhalb der Gemeinde Belp. Die Vereine behalten jedoch dabei ihre vollständige Selbständigkeit. – Die Verbandsleitung setzt sich für die Verständigung unter den angeschlossenen Vereinen ein (...).»

An der DV 2012 wurde die 2011 von der Gemeinde (ohne Vorwarnung an die Vereine) erlassene Parkordnung traktandiert, weil zahlreiche Vereine fanden, dass ihnen mit der Einführung von Parkgebühren im Bereich der Schul-, Turn- und andern Sportanlagen das Leben unnötig schwer gemacht werde. Die meist nur gegen eine kleine Entschädigung tätigen Trainer verschiedener Vereine mussten einen grossen Teil ihres Entgeltes dazu aufwenden, die Parkuhren zu «füttern». Der VVB stellte das Gesuch für ein gebührenbefreites Parkieren in der Zeit von 17 bis 23 Uhr. Es entstand ein langes Hin und Her, weil von den Liegenschaften aus lediglich 2 Stunden freigegeben wurden. Mit 67 angeschlossenen Vereinen wurde 2017 der bisher absolut höchste Bestand erreicht.

Zum Thema «Veranstaltungskalender» kann vermerkt werden, dass Gemeinderat Johann Walther, Präsident der Freizeit-, Kultur- und Sportkommission, an der Delegiertenversammlung 2015 eine Änderung bekannt gab: Der Gemeinderat stimmte einem Kredit zu, der es erlaubt, dass unter dem Titel «Belp-Agenda» ab Mitte April probeweise für zwei Jahre die Online-Plattform Guidle in die Gemeinde Hompage integriert wird. Die Gemeinde, Kirchgemeinde, Musikschule, Vereine, Firmen und auch alle anderen Interessierten erhalten dadurch die Möglichkeit ihre öffentlichen Anlässe gratis bekannt geben zu können. Das System ersetzt den «von Hand» geführten Veranstaltungskalender des VVB, bedingt aber auch hier, dass die Vereine ihre Veranstaltungen aktiv selber eingeben.

Der erste «Belper» erschien im Januar 1949

Mit der damals effektiv arbeitsintensiven Tätigkeit der Vereinigung reifte bei den Verantwortlichen nach und nach der Gedanke ein eigenes Mitteilungsblatt herauszugeben. Im Januar 1949 war es soweit und der erste «Belper» erschien in Anlehnung an den Namen der Sportvereinigung unter dem Titel «Belper Sport» in bescheidenem A 5-Format. Nachdem sich 1953 der Gemischte Chor dem Mitteilungsblatt als 10. und sogenannter «zugewandter Verein» anschloss, zeigten auch andere Organisationen Interesse daran, in der damals 16-seitigen Broschüre über ihr Vereinsgeschehen zu berichten. – Am 3. September 1954 wurde die Sportvereinigung durch eine Statutenänderung in Vereinsverband Belp VVB umbenannt und hatte zu diesem Zeitpunkt schon 12 Mitglieder. – Mit der Umbenennung des Verbandes erhielt auch die Dorfzeitung im gleichen Jahr mit «Der Belper» einen Titel, der bis heute Bestand hat. Der Initiative von Frau Wenger ist es zu verdanken, dass der «Belper» 1970 mit der Rubrik «Dorfbrattig» (heute «Dorfgeschehen») erweitert wurde und seine Bedeutung mit den gern gelesenen Mitteilungen der Gemeinde anstieg.

75 Jahre VVB

Leider konnte das Jubiläum nicht termingerecht gefeiert werden, die Corona-Massnahmen machten auch dem VVB einen Strich durch die Rechnung. Anstatt am 2. Dezember 2021 wurde das Jubiläum, im Kreise der VVB-Vereine und Vertretern aus der Gemeinde, am 10. Juni 2022 im Dorfzentrum mit Darbietungen aus den Vereinen gefeiert. Die ganze VVB-Geschichte wurde vom Chronisten Fritz Sahli überarbeitet und ergänzt. Für Interessierte ist die VVB-Geschichte unter der Rubrik «VVB – Dokumente» nachzulesen oder herunterzuladen.